Reisebericht Mallorca

Samstag 28.10. 2017

Lang war die Nacht. Am späten Abend ging der Zug nach Hamburg wo ich gegen Null Uhr eintraf. Nun begann ein Warten, was irgendwie nicht endeten wollte. So quartierte ich mich so wie es schon andere machten bei MC Donalds ein. Manch gestrandete Person lag schon in seinen Träumen auf den Bänken und Tischen. Ich versuchte wach zu bleiben. Muss sagen fiel mir aber auch von Stunde zu Stunde schwerer. Da halfen auch nicht die zehn bis fünfzehn Becher Cola. Der KO-Punkt rückte auch bei mir stetig näher. Erst als die Reinigungsleute durch den Raum wischten wurde ich wieder wach. Gegen 5 Uhr machte ich mich dann auf zum Bahnsteig der S Bahn in Richtung Flughafen. Einchecken am Automaten funktionierte für den Wachzustand erstaunlich gut. Etwas warten stand noch an, bis es dann aber endlich los ging. Und später über den Alpen, die Sonne ging auf, waren die Plagen schon fast vergessen. Pünktlich setzte die Maschine in Palma de Mallorca auf. Jetzt beginnt der Urlaub und vielleicht bot sich die Gelegenheit auf ein, zwei Stunden Schlaf. Später mehr.
Am Flughafen vor einer Kaffeebar traf ich die Anderen dieser Reise. Hier konnte man sich schon mal kennen lernen und sich mit Kaffee die Müdigkeit runterspülen. Muss dabei sagen das ich eigentlich gar kein Kaffeetrinker bin. Gereon und Martin kümmerten sich der weilen um die Mietwagen. Dann ging es los. Das Gepäck wurde verladen und wir traten unsere einstündige Fahrt zur Finca, unserer Unterkunft an.
Wir wurden sehr freundlich und herzlich empfangen und durch die Finca geführt. Die Finca wird von einem jungen deutschen Pärchen betrieben und wurde im Jahre 1597 erbaut. Nach dem Rundgang und einer kurzen Einweisung in die Kaffeemaschine bekam jeder sein Zimmer gezeigt. Der Rest des Tages war „Kennenlernen“; sowohl die Finca, das Personal als auch die anderen Teilnehmer. Am Abend gab es ein gemeinsames Paella Essen was übrigens sehr lecker war und von unserer original spanischen Mama gekocht wurde, wie sie uns auch die ganzen Tage mit Mallorca typischen Gerichten bekochte. Wer mich kennt wird wissen wie ich mich in diesem Hause gefühlt habe, denn meine Unterkünfte sind meist um einiges spartanischer, wenn ich auf Reisen bin. Gegen 22 Uhr war ich dann auch froh das ich in der Waagerechten lag. Und dann den Wecker stellen nicht vergessen. 5 Uhr sollte er läuten. So viel zum Ausschlafen.

Sonntag, der 29.10.2017
Das erste fotografische Ziel, welches am Abend zuvor bekannt gegeben worden war, war „Es Pontás“, ein Felsbogen im Wasser. Die Kaffeemaschine hatte an diesen Morgen Stress. Einer nach den anderen wollte schnell noch einen Becher voll ergattern bevor es los ging.
Um 06.00 Uhr in der Früh war dann Abfahrt, um zum Sonnenaufgang vor Ort zu sein.
Ehrlich, ich hätte diesen Bogen nie gefunden geschweige denn gewusst das es da so etwas gibt. Aber mich hätte mein innerer Schweinehund, der meist stärker ist als ich eh nicht aus dem Bett gelassen. Über viele kleine Straßen und noch engere Gassen in so manch verträumten Orten wurde der Bogen erreicht. Von einem kleinen, ich glaube inoffiziellen Parkplatz, ging es noch gut fünf Minuten zu Fuß bis zu einem Aussichtspunkt. Dort platzierten wir uns mit den Kameras und Stativen.
Noch war der Bogen nur schwer aus zu machen und erst als die Dämmerung einsetzte sah man was wir vor uns hatten. Es wurde ausgiebig fotografiert denn immer wieder sah der Sonnenaufgang anders aus. Hier habe ich schon gemerkt, wir werden in der Woche, die wir dort sind, eine ganz andere Insel kennen lernen als man es als Pauschaltourist kennt. Als die Sonne anfing die Bucht zu erwärmen suchten wir uns noch ein paar andere Stellen, um den Felsbogen und die Bucht in Bildern fest zu halten. Anschließend ging es zurück zum Wagen und der Finca. Dort gab es gegen 08:30 Uhr das erste ausgiebige Frühstück auf der Terrasse in der Sonne.
Danach wurden dann die ersten Fotos begutachtet und sofort bearbeitet, bevor es nach „Cala Figuera“ zur Fotosession im Hafen ging. Am Hafen war die Hölle los, – so wie Mallorca an sich voll war für Ende Oktober. Es war schwierig schöne Bilder zu gestalten und doch stand meine Kamera auch da wieder nicht still. Wie immer bei mir im Sinne es wird schon was dabei sein. Alle paar Meter tauchte ein neues Motiv auf. Da lernte ich auch meinen ersten fotogenen Star kennen. Katzenbilder haben was. Es war zwar oft immer dieselbe Mietze am Set, aber präsentierte sie sich immer wieder neu. Zwischenzeitlich versüßten wir uns die Zeit bei Kaffee und Kuchen in einem Café, denn unser Hauptaugenmerk galt der Blauen Stunde.
Zum Abend wurde es im Hafen dann mit den Lichteren noch mal richtig fotogen. Überall gingen die Lichter an und mit mal sah alles anders aus und auch der Strom von Leuten ließ langsam nach. Muss sagen, ich wäre gerne länger geblieben, aber vielleicht komme ich da ja noch mal hin. Ausschließen tu ich das nicht.
Am Abend zurück, gab es dann ein dreigängiges, sehr leckeres Menü mit einem „geilen Kuchen“ als Nachspeise.
Viel Zeit nach den Abendessen gab es nicht mehr. Martin und Gereon wollten uns schocken als sie die Abfahrtzeit bekannt gaben. Ja nun war mir klar, dass wird kein Erholungsurlaub und ich fiel todmüde ins Bett. Vor allem musste ich meinen Wecker wieder neu stellen. Sollte die Nacht doch schon um 4 Uhr zu Ende sein.

So war die Nacht schon um 04.00 Uhr vorbei. Müde fand sich die Gruppe an diesen Morgen an der Kaffeemaschine ein. Ein Kaffee, das musste fürs Erste reichen. Für gute Bilder wird das Frühstück so wie so überbewertet. Es ging Richtung Cap Formentor und Port de Pollenca.
Es war geplant den ganzen Tag dort zu verbringen, inklusive Abendessen.
Erste Station: Sonnenaufgang am Cap Formentor am berüchtigten Piratenturm. Hier war der Standort so gewählt, dass wir uns auf der rechten Seite des Cap’s platziert haben und die Bucht mit dem Hotel Formentor vor uns hatten. Wieder standen wir reih an am Abgrund und bereiteten uns vor. Martin und Gereon gaben die Einstellungen durch und dann ging es los mit der Knipserei. Golden ging die Sonne am Horizont über dem Meer auf und das Wetter spielte uns für traumhafte Bilder wie am vorherigen Morgen auch schon in die Karten.
Nach diesen Aufnahmen machte ich dann noch ein paar Bilder von der Umgebung des Turms. Martin hatte eine Ziegenherde aus gemacht und verfolgte sie emsig mit seiner Kamera. Er wäre denen am liebsten bis zum Wasser gefolgt, kam später aber zurück. Ob er eine erwischt hat?
Als alle ihre Fotos hatten fuhren wir zum Strand am Hotel Formentor, um ein paar Strandaufnahmen zu machen und eventuell ein kleines Frühstück im dortigen Café zu bekommen. -Doch leider war bereits alles geschlossen und so fuhren wir weiter zu einer Pause in den Ort Port de Pollenca. Im Restaurant „Cappuccino“ direkt am Strand, habe ich, so glaube ich, das teuerste Omelett meines Lebens gegessen. Geschmacklich war es aber in Ordnung. Egal…die Zeit saß uns inzwischen etwas im Nacken und so ging es weiter bzw. wieder zurück zum Cap.
Am Nachmittag fuhren wir zum Aussichtspunkt des Cap Formentor, um Panoramaaufnahmen zu machen. Allein waren wir dort längst nicht mehr. Eine Traube von Tagestouristen bevölkerte die Aussichtsplattform. Ganze Busladungen wurden da abgesetzt, aber ich konnte es ihnen nicht übel nehmen denn sie wollten alle nur das Eine wie wir auch, Bilder. Wobei die meisten mit Selfies beschäftigt waren. Diese obligatorischen Urlaubsbilder mit denen ich eher wenig anfangen kann. Wenn die wüssten was die am Morgen verpasst haben.
Unsere Fahrt ging weiter zum Leuchtturm. Von einer vorgezogenen Landzunge konnte man den Turm schon sehen und ablichten. Dieser Stopp war eine Empfehlung von Gereon, der die Insel wie seine Westentasche kennt und ausreichend abgelichtet hat. Am Ende der Straße stand er dann da, der Leuchtturm.
Von einer Besucherterrasse aus eröffnete sich ein weiter Blick über das Wasser bis zum Hauptgebirgskamm. Ganz großes Kino über den Tramontana Gebirge. Es war mit mal eine unverwechselbare Stimmung da.
Foto um Foto wanderte auf die Speicherkarte. So ein Motiv gibt es nicht alle Tage. Besinnend, ergriffen und glücklich standen wir diesem Anblick gegenüber. Fotografiert hatten wir ihn bereits vom Aussichtspunkt, den Leuchtturm. Um den Turm aber vor die Kamera zu bekommen wie wir uns es vorgestellt hatten mussten wir ein Stück zurück. Gegenüber auf einen Hügel positionierten wir uns und warteten bis es dunkel war, um unsere Langzeitbelichtung durch zu führen „Lightpainting“ mit der Beleuchtung unseres Busses. So ist Martin zigmal die Straße vom Leuchtturm rauf und runter gefahren damit jeder ausreichend Gelegenheit hatte für einmalige Bilder.
Durch eine Langzeitbelichtung im Bulb Modus und einer Zeit von 1-3 Min. erschienen die Lampen des Wagens wie lang gezogene Spuren. Der Rückweg zu den Wagen war dann nicht ganz einfach zu laufen, voller knochenbrecherischer Steine wo man schon gut aufpassen musste, war es doch Stockdunkel.
Den Abschluss bildete dann ein Abendessen in einer Pizzeria in Port de Pollenca mit Pizzen so groß wie Wagenräder. Ja ich musste sagen satt war ich anschließend. Es war ein langer Tag gewesen und so war ich froh nach ganzen 17,5 Stunden wieder in der Finca an zu kommen. Lange aus gehalten hat es dann keiner mehr und schnell verkroch sich jeder in sein Zimmer.

Dienstag, der 31.10.2017
Wir konnten „ausschlafen“. Okay ein wenig länger schlafen, denn ausschlafen geht anders. Frühstück gab es um 08:30 Uhr. Abfahrt geplant um 10.00 Uhr Richtung Palma de Mallorca. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Inselhauptstadt Palma de Mallorca.
Ich war schon gespannt, was mich erwarten würde. Zuvor wurde noch eine Mühle als fotografischer Anlaufpunkt eingeschoben. Diese Mühle, okay stand schon etwas schief da, ist aber eines der Wahrzeichen der Insel und hat man früher noch viel öfter gesehen.
Es gab mal an die 1.000 von ihnen, die hauptsächlich als Kornmühlen und zum Wasser pumpen eingesetzt wurden. Hier haben wir den anwesenden Bauer auf dessen Grund die Mühle stand angetroffen. Er freute sich über unseren Besuch und schloss sie sogar für uns auf, so dass wir auch einen Blick hineinwerfen konnten. Ist ja bei weitem nicht selbstverständlich. Auch das er sich ablichten ließ. Menschen ablichten, ein Thema, was für mich zwiegespalten ist und es viel Fingerspitzengefühl braucht. Die Gelegenheit, um mein Spanisch wieder mal zu probieren bot sich hier, na klar, an. Die letzten Jahre habe ich es ja kaum noch gebraucht. Klappte aber noch erstaunlich gut sich mit den Bauern so zu unterhalten.
Martin hatte sich gewundert, dass ich mich mit den Bauern mit mal spanisch unterhielt. An einer Stalltür entdeckte ich dann wieder tierische Motive, die dann noch für schöne Bilder sorgten.

In Palma ging es zunächst mit der Kathedrale (innen/außen) los. Das Wahrzeichen der Stadt. Ich muss jetzt sagen der große Architekturfotograf für innen bin ich nicht, auch konnte ich mit dem Objektiv nicht viel ausrichten, um das gewaltige Kirchenschiff drauf zu bekommen. Bei einem kleinen Straßenrundgang fand ich dann noch einiges was als Bild auf meine Speicherkarte wollte, ja mich förmlich anhimmelte fotografiert zu werden.
Auch konnte man so das Leben in den teilweise verschlungenen Gässchen einfangen.
Unsere Fahrt führte anschließend zum Castell de Bellver, um Panoramaaufnahmen über die Stadt zu machen. Aber auch hatte diese Burg das eine und andere Motiv für uns parat was abgelichtet werden wollte.
Alte Gemäuer, Staturen und die langsam unter gehende Sonne über der Burgmauer. Der Tag ging nun langsam zu Ende und unser eigentlicher Höhepunkt rückte näher. Denn was wäre ein Besuch (Fotografenaufenthalt) in Palma, ohne die Kathedrale zur Blauen Stunde zu fotografieren. Es würde definitiv was fehlen, einfach ein no go.
Es war sehr windig so dass sich die Beleuchtung wie erhofft sich nicht glatt im Wasser spiegelte. Aber man kann nicht alles haben. Trotz allem wurden es wieder einige Bilder. Ich weiß nicht ob 100 oder 200. Die Speicherkarte war auf jeden Fall voll.
Fotos schießen macht hungrig, viel hatte ich auch noch nicht und so bildete dann ein Gang durch die Tapas Bars der Straßen, (Dienstag ist immer Tapas Abend in Palma) den Abschluss. Und das auch noch zu Halloween. Es wurde ein spaßiger Abend. Von den Tapas hätte ich noch mehr essen können. Einfach super diese Menge an verschiedenen Zusammenstellungen dieser kleinen Portionen. Alles hat leider auch sein Ende und gegen 22.30 Uhr waren wir in der Finca zurück wo ein frisch gemachtes Bett auf einen wartete.

Mittwoch, der 01.11.2017
Heute ist Markttag. Wir besuchten den berühmten Markt in Sineu. Leider ist auch dieser, gerade an diesem Feiertag, stark überlaufen. So war erst mal Parkplatzsuche angesagt. Bewegung war angesagt, um möglichst interessante Marktbilder zu erhaschen. Mit dem Tele war es ganz gut möglich interessante Szenen zu fotografieren. Wir trennten uns damit sich jeder selbst ein Bild vom Markt machen konnte. Unsere Aufgabe war es Bilder von Ständen und Personen zu machen.
Hier ein Bäcker, da ein Metzger, dort die Frau am Gemüsestand. Ein Hähnchenverkäufer, der sein Geflügel an die Leute brachte. Gewürze, Olivenöl, Datteln und auch ein paar Haustiere. Man fand alles. Ein Zeichner malte Personen und bot sich zum Ablichten an wie auch ein Pärchen die geflochtenen Sachen verkaufte. Es war schon ein quirliges Treiben so wie geballte Farben frohe Eindrücke.
Zurück in der Finca wurden die Bilder wie fast an jeden Tag gleich bearbeitet, und Martin und Gereon gaben Tipps, um das Beste raus zu holen.
Auch hatten wir an diesen Nachmittag einen speziellen Punkt im Programm wo man zwischen zwei Themen wählen konnte. Porträt oder Time lapse. Ehrlich Portraits schießen ist nicht so meins, und so machte ich Time laps, auf Deutsch auch Zeitraffer genannt.
Da ich ja schon früher viel mit Video gemacht habe kam mir das gerade gelegen. Zeitraffer, das Gegenteil der Zeitlupe war einfach faszinierend. Bewegungen die man sonst gar nicht wahr nimmt mit mal sichtbar zu machen. Was besonders gut, ich habe es halt mit der Landschaft, mit den Wolkenbewegungen gelingt. Ab und zu sah ich mal rüber, um zu beobachten wie die anderen sich gegenseitig ablichteten.

Donnerstag, der 02.11.2017
Heute ging es zum Sonnenaufgang nach Randa auf den Klosterberg. Aufgrund der Wetterlage war zu erwarten, dass Nebel in den Tälern lag. Und genauso war es auch. Allerdings war es etwas schwierig die Lichtsituation zu fotografieren. Herausforderungen müssen sein. Mal sehen was wir noch aus den Bildern rausholen können Unter uns vereinzelt ein paar Gehöfte die allmählich durch die Wolkenlücken erschienen. Am Horizont ging die Sonne auf und gab dem Ganzen eine ganz besondere Stimmung. Der Blick reichte zunehmend weit über das Inland bis zum Tramontana Gebirge, den Rückgrat im Westen.
Danach ging es zurück zur Finca zum Frühstück was na klar aufgebaut schon auf uns wartete. Um 11.30 Uhr ging es weiter mit dem Programm. Wir fuhren nach Palma zum Bahnhof, um den historischen Zug nach Sóller zu erwischen. Er sollte um 12.50 Uhr abfahren. Der Zug fuhr, besser gesagt bummelte, ca. 1 Stunde bis Sóller.
Bei solchen Fahrten such ich mir immer den passenden Platz, wenn möglichst draußen. Da die Wagen vorne und hinten jeweils Podeste besitzen bot es sich an. So konnte man unterwegs immer mal Bilder machen von der schönen Gegend. Dieses habe ich Jahre vorher schon mal so ähnlich praktiziert als ich in Ecuador in den Anden mit einem Zug unterwegs war. Ok Podeste gab es da nicht, da saß man auf den Dächern der Wagen.
Unsere beiden Guides Martin und Gereon waren mit den beiden Bussen vorgefahren und erwarteten uns schon im Bergdorf Soller. Zunächst haben wir etwas „Streetlife“ rund um die Kirche und den Marktplatz von Soller fotografiert, nach knapp 1 Stunde ging es dann nach Port de Sóller. Hier wurde die Aufgabe gestellt: „Spiegelung und Symmetrie“. Dafür boten sich zahlreiche alte Boote im Hafen an. Für diese alten Nussschalen im Wasser habe ich ja generell was für über.
Viel fotogener als diese neuen Jachten. Das Eldorado der Boote war eröffnet und bot zahlreiche Motive.
Um 17:00 Uhr ging es dann weiter zum Leuchtturm, um den Hafen mit Vollmond zu fotografieren. Hier erwartete uns zunächst ein kleines Desaster, welches sich aber dann doch recht schnell erledigte. Unterhalb des Leuchtturms machte ein schwedisches Modehaus Modelaufnahmen und hatte den gesamten Bereich um den Leuchtturm mit Fahrzeugen der verschiedensten Art belegt. Ist halt ein anderes Genre, was diese Location auch gerne nutzte. Fand ich schon interessant mit was für einem Aufwand ein paar Katalogbilder produziert werden. Nun muss ich sagen habe ich von diesen Modelaufnahmen keine Ahnung.
Wir ließen uns aber nicht davon abhalten und stellten uns einfach dazwischen. Es wurde langsam dunkel und nach und nach gingen im Hafenort die Lichter an. Der Vollmond kam hinter den Bergen hervor. Show time nicht nur für das Model, sondern nun auch für uns. Wieder wanderte Bild an Bild auf die Speicherkarte. Langsam kamen mir Zweifel wer all die Bilder sichten und bearbeiten soll. Nach getaner Arbeit fuhren wir wieder zurück in den Hafen und gingen gemeinsam essen in einer kleinen Taverna. In dem Restaurant kam die Bedienung erst gar nicht damit klar das damit mal noch eine zwölfköpfige Gruppe auftauchte. Die waren auch wohl schon im Endstadium ihrer Saison. Und es dauerte auch nicht lange und der Laden war voll und so mancher Nachtisch ausverkauft. Wenn das kein gutes Abschlussgeschäft für ihn war, was dann?

Freitag, der 03.11.2017
Unser letzter Tag und unser letzter fotografischer Sonnenaufgang. Wieder war 06.00 Uhr Abfahrt, um den Sonnenaufgang in der Bucht Cala de Moro zu erwischen. Es war schon eine kleine Kletterei zu den optimalen Plätzen zu gelangen. Ausgezahlt hat es sich aber auf jeden Fall. Der Vordergrund dunkel gestellt, sprich absichtlich leicht unterbelichtet, also die Bilder, legte ich los. Platzierte mich hinter einen alten Baumstamm, um den mit ins Bild zu integrieren. Vordergrund macht nun mal das Bild gesund. Bequem sitzen wurde überbewertet. Irgendwie fand ich aber doch noch einen Stein, der es zuließ, da drauf Platz zu nehmen. Für manches Bild muss man auch leiden. Fotografieren ist halt auch Leidenschaft, zu mindestens bei mir inzwischen geworden. Die Sonne kam immer höher und befand sich für einen Moment genau da wo man sich sie wünschte, um an diesen Spot das Bild der Bilder zu machen.
Anschließend ging es noch in eine benachbarte Bucht. Dort entstanden außer Bilder von den Klippen auch welche von den auf Mallorca so typischen Trockenmauern. In der Finca wurde dann wieder Bildbearbeitung betrieben was auch schon zu einem Ritual wurde.
Die Zeit ging dahin und so langsam musste man ans Sachen packen denken. Es war zwar nicht viel, was ich mit hatte und bei meiner Packmethode ein Schnelles, musste aber trotzdem passieren. Abends bot Gereon dann noch für einige von uns einen Ausflug zu der Mühle von den Bauern an, um sie im Abendlicht zu fotografieren. Wurde na klar dankend angenommen und es gab auch noch das ein und andere super Bild.
Der Vollmond stand am Himmel als wir nach den Abendessen uns noch auf der Dachterrasse versammelten und diese Tage noch mal in Gedanken an uns vorbeiziehen ließen.
Am kommenden Morgen hieß es dann leider schon wieder sich zu verabschieden. Nachdem alles verladen war, ging es zum Flughafen. Ich hatte allerdings noch einiges Zeit, im Gegensatz zu den Anderen da mein Flug nach Hamburg erst am Nachmittag ging. Mit mir war Henry, ein Hanseat, der auch wieder nach Hamburg musste. Gemeinsam beschäftigten wir uns noch mit den Bildern. Dann waren die Akkus leer. Bald darauf wurde der Flug aufgerufen und schon bald verließen auch wir die Insel.
Eine Insel die uns so viel mehr geboten hat als Ballermann und Sangria, Bettenburgen und Frühstück kontinental. Nein es war ein wahres Stück uriges Spanien.